Hintergrundinformation
Einsatz von Ringversuchen

Ein Ringversuch oder eine Laborvergleichsuntersuchung ist eine Methode der Qualitätssicherung. Dabei wird die Qualität im Vergleich zwischen mehreren Laboratorien/Instituten überprüft. Den am Ringversuch teilnehmenden Laboratorien werden vom Veranstalter gleiche Proben bzw. Prüfgegenstände zur Verfügung gestellt, welche die Teilnehmer in Bezug auf eine oder mehrere Fragestellungen analysieren. Die erzielten Analyseergebnisse werden anschließend ausgewertet um die Qualität der Messergebnisse, der Teilnehmer oder des Analyseverfahrens festzustellen. Je nach Zielsetzung unterscheiden sich Ringversuche in der Vorgehensweise, den Teilnehmern und der Auswertung. Im Folgenden sind die vier wichtigsten Ringversuchstypen kurz beschrieben:
Eignungsprüfung
Eine Eignungsprüfung ist eine externe Qualitätssicherungsmaßnahme. Eine Eignungsprüfung verfolgt das Ziel, den teilnehmenden Prüflaboratorien eine regelmäßige und objektive Bewertung Ihrer Prüfergebnisse zu geben. Darüber hinaus bieten die Ergebnisse dem Labor ggf. eine Möglichkeit, Fehler in der praktischen Arbeit zu erkennen und diese zu beheben. Die Vergleichsanalysen zwischen den teilnehmenden Laboratorien ermöglicht die Leistungsfähigkeit jedes einzelnen Teilnehmers zu bestimmen. Gemäß der Norm DIN ISO 17025 müssen akkreditierte Prüflaboratorien z.B. regelmäßig an Eignungsprüfungen teilnehmen, um die Qualität ihrer Prüfergebnisse und allgemein ihre Kompetenz zu belegen.
Ringversuche zur Eignungsprüfung werden z.B. von Behörden oder spezialisierten Firmen angeboten. Die Anforderungen an Eignungsprüfungen sind in der Norm DIN ISO 17043 geregelt. So ist z.B. auf eine ausreichende Homogenität der ausgegebenen Proben zu achten.
Statistische Verfahren zur Auswertung von Eignungsprüfungen beschreibt die Norm DIN ISO 13528. Darin ist auch die Berechnung sogenannter Leistungskenngrößen, wie z.B. z- oder z'-Scores beschrieben, welche die Grundlage der Bewertung des Analysenergebnisses eines Teilnehmers bildet.
Methodenvalidierung
Für Standardmethoden ist es erforderlich, diese in Form von Ringversuchen zu validieren. In einer Methodenvalidierungsstudie werden Methodenkenndaten ermittelt, wie z.B. Richtigkeit und Präzision der Methode. Nicht nur die Variabilität der Messwerte innerhalb eines Labors (Wiederholbarkeit), sondern auch die Variabilität der Messwerte zwischen den verschiedenen Laboratorien wird erfasst (Vergleichbarkeit).
Zur Durchführung klassischer Methodenvalidierungsstudien gemäß z.B. DIN ISO 5725-2 sind mindestens 8 teilnehmende Laboratorien erforderlich. In von der QuoData konzipierten faktoriellen Methodenvalidierungsstudien sind 4 Laboratorien ausreichend - bei gleichbleibender Qualität der Methodenkenndaten.
Die Auswertung von Methodenvalidierungsstudien folgt der Normenreihe DIN ISO 5725 (Teile 1 – 6).
Ringversuche innerhalb eines Unternehmens
Ringversuche können auch innerhalb eines Unternehmens durchgeführt werden. Dabei wird festgestellt, ob die Prüfergebnisse von mehreren Standorten, Verfahren oder Mitarbeitern systematische Messabweichungen oder Unterschiede in der Präzision aufweisen. Gegebenenfalls leiten sich Korrekturmaßnahmen ab, um die Qualität im Unternehmen zu verbessern.
Ringversuche zur Zertifizierung von Referenzmaterialien
In Zertifizierungsringversuchen werden die Analyseergebnisse verwendet, um Referenzwerte für zertifizierte Referenzmaterialien zu ermitteln. Die Güte von Referenzmaterialien ist wichtig für die Genauigkeit und die Vergleichbarkeit von Analyseergebnissen.
In den internationalen Richtlinien ISO Guides 30 bis 35 sind die Qualitätsanforderungen für Referenzmaterialien festgelegt.